Aktionen, Projekte und Berichte von Manuel Sutter

Interview: Stromspeicher im Haushalt 02. Februar 2016, Beiträge | # , ,
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PV-Module

Im Rahmen seiner Seminararbeit wurde ich von Maximilian Kitzhofer zum Thema elektrische Energiespeicher und Photovoltaikanlagen interviewt.

 

MK: Wie schätzen sie die Strompreisentwicklung in den nächsten Jahren ein? Ist eine Steigerung von 3% pro Jahr realistisch?
MS: Energiepreisprognosen sind stets schwierig zu treffen, da die Preisfindung unterschiedlichsten Einflüssen unterliegt. Vor einigen Jahren konnte man z.B. Ölpreis-Prognosen finden, die von einer jährlichen Steigerung von 10% ausgingen. Gerade in diesen Tagen werden preislich markante Tiefststände erreicht. Jedoch ist für langfristige Betrachtungen eine Steigerungsrate von 3% dennoch als realistisch anzusehen, da im Strompreis für Haushalte nicht nur die reinen Erzeugungskosten, sondern unter anderem auch Kosten für den Transport, Steuern und Umlagen enthalten sind, welche erfahrungsgemäß auch immer wieder angehoben werden.

 

MK: Haben PV-Anlagen eine Zukunft, wenn die Bezuschussung für den Eingespeisten Strom weiterhin abnimmt?
MS: Die Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen ist für zahlreiche Anwendungen heute schon komplett gegeben, ohne dass eine staatliche Förderung erforderlich ist. Die Stadtwerke Gersthofen planen gerade eine PV-Anlage für das betriebseigene Wasserwerk, die gänzlich ohne EEG-Förderung auskommen wird und sich dennoch wirtschaftlich betreiben lässt. Dies ist aus zwei Gründen möglich: Einerseits sind die Preise für PV-Anlagen in den letzten Jahren stark gesunken, andererseits treiben viele Preiskomponenten die Stromkosten für die Endverbraucher in die Höhe, so dass der billige, eigenerzeugte PV-Strom konkurrenzfähig wird. Die Voraussetzung für die Wirtschaftlichkeit ist aber stets ein hoher Eigenverbrauchsanteil.

 

MK: Haben PV-Anlagen ohne Batteriespeichersysteme, also mit geringerem Eigenverbrauch überhaupt noch eine Zukunft?
MS: Es kommt immer auf die Betrachtungsweise an. Wenn ausschließlich aus wirtschaftlichen Gründen eine Anlage errichtet wird, wird ein niedriger Eigenverbrauchsanteil sicherlich hinderlich sein. Aus ökologischen Gründen ist aber jede Kilowattstunde, die regenerativ erzeugt wird sinnvoll. Darüber hinaus wird es auch immer Anwendungsgebiete für „unwirtschaftliche“ Anlagen geben, die ihre Daseinsberechtigung durch besondere Anforderungen am Aufstellungsort erhalten, z.B. auf abgelegenen Gebirgshütten.

 

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